GE Digital: Datenspeicherung – lokal oder in der Cloud?
In diesem kurzen Interview erzählt Stephen Pavlovsky, Vice President of Product Management bei GE Digital, mehr über den weltweit ersten Historian, welcher bewährte Technologie mit der Cloud kombiniert. Er führt die Möglichkeiten aus, die sich jetzt bieten und was mit der lokalen Datenerfassung passiert, wenn Cloud-Lösungen mehr Platz einnehmen.
Was ist neu und spannend am Umgang mit industriellen Daten?
Definitiv Cloud-basiertes OT-Datenmanagement. Viele CIOs und CDOs haben sich schon für die Nutzung der Cloud entschieden. ERP, Data Lakes und sogar MES werden ja bereits in dieser Umgebung bereitgestellt. Auch Analysetools für OT-Daten sind reichlich vorhanden. Was bisher gefehlt hat, ist die Möglichkeit, OT-Daten in grossem Umfang und zu vernünftigen Kosten in die Cloud-Umgebung eines Unternehmens zu verschieben. Und damit meine ich alle OT-Daten.
Warum ist das so spannend?
Dadurch erhalten wir OT-Daten für Analysen und Einblicke, die eine beispiellose Optimierung vorantreiben. In der Vergangenheit waren die Erkenntnisse begrenzt, denn es fehlte die Möglichkeit, Transaktionsdaten mit OT-/Prozessdaten zu kombinieren. Jetzt können Industrieunternehmen, dank der Übertragung grosser Mengen an OT-Daten in die Cloud, das volle Potenzial der Analytik nutzen.
Bedeutet dies, dass die bewährte Historian-Technologie nicht mehr relevant ist?
Nein. Die lokale Datenspeicherung hat aus einem bestimmten Grund ihren Platz in Industrieanlagen: Sie ist darauf ausgelegt, grosse Mengen an Prozess-/Zeitreihendaten zu verarbeiten und bietet integrierte und zuverlässige Datenerfassungstools, die für den industriellen Anwendungsfall entwickelt wurden. Einige konkrete Beispiele sind Hunderte von Industrieprotokollen, die Verwaltung der Netzwerkstabilität und die industrielle Datenkomprimierung. Wir sprechen hier nicht davon, dass Sie sich zwischen Historian und Cloud entscheiden müssen – wir stellen den weltweit ersten Cloud-nativen operativen Historian bereit.
Welchen Nutzen hat dies neben der unterstützenden Analyse und Optimierung für Industrieunternehmen?
Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel direkt aus unserem eigenen Unternehmen geben. GE Aviation verwendet Proficy Historian zur Verwaltung von OT-Daten in 32 Produktionsstätten. Die Verwaltung dieser Datenmenge ist kostspielig. Durch den Wechsel von 32 separaten Systemen zu einem einzigen Proficy Historian auf AWS (Amazon Web Services) reduziert GE Aviation die Verwaltungskosten und Ausfallzeiten drastisch. Gleichzeitig verbessert sich der Wert, die Skalierbarkeit und die Zuverlässigkeit. GE Aviation erwartet, die Infrastrukturkosten um mehr als 20 % zu senken und die Systemverfügbarkeit zu verbessern, indem geplante Ausfallzeiten von mehr als einem Monat entfallen. Darüber hinaus wurde dadurch ein gemeinsamer Datenspeicher geschaffen, auf den Tausende von Mitarbeitern im gesamten Unternehmen zugreifen können. Das sind beeindruckende Ergebnisse, die durch die Kombination von bewährter Historian-Technologie mit der Cloud ermöglicht wurden!